Mehr als nur Werbung - Von Pop-Ups, Conversion und Push-Notifications
- Sebastian Speer
- 27. Sept. 2024
- 4 Min. Lesezeit
Werbung ist zu einem normalen Bestandteil unseres Lebens geworden. Überall treffen wir auf sie. Seien es Plakate an Hauswänden, TV-Spots zwischen Fernsehsendungen, Prospekte im Briefkasten oder Freunde, welche Empfehlung aussprechen für Produkte, die ihnen gefallen. All das sind Formen von Werbung und alle wirken unterschiedlich auf Leute. Nicht jede Person fühlt sich von derselben Werbung angesprochen. Wir wollen in diesem Beitrag beleuchten, was Werbung eigentlich ist und welche Formen es davon gibt.
Was genau ist Werbung eigentlich?
Wie genau lässt sich der Begriff Werbung definieren? Das Verbreiten von Informationen über einen Gegenstand, eine Person oder eine Veranstaltung? Nicht ganz richtig!
Beim Werben erfolgt immer eine Art von Kommunikation, sei sie verbal (also gesprochen wie von einem Sprecher in der Radiowerbung) oder nonverbal (nicht gesprochen wie bei einem Plakat). Mit dieser Kommunikation soll auf ein Produkt oder eine Dienstleistung hingewiesen werden. Und nicht nur das! Es ist mindestens genauso wichtig, das Produkt oder die Dienstleistung positiv darzustellen. Welche Vorteile bringt es mir? Warum sollte ich darauf zurückgreifen?
All das hat ein Ziel! Das Zauberwort heißt Conversion. Sie kennen den Begriff vielleicht aus Blogbeiträgen wie diesem.
Er bedeutet einen Interessenten oder jemand, der zufällig auf Werbung gestoßen ist, zu einem zahlenden Kunden zu konvertieren.
Viel mehr Einschränkungen gibt es bei der Werbung nicht. Somit erklären sich auch die unterschiedlichen und vielseitigen Werbemethoden. Um dort Klarheit zu schaffen, wollen wir nun versuchen, verschiedene Werbemethoden zu kategorisieren und zu charakterisieren.

Welche Formen von Werbung gibt es?
Der Schritt in die Digitalisierung brachte uns nicht nur neue Medien. Mit denen Neuheiten wie Videoclips auf YouTube kam auch die darauf angepasste Werbung. Somit ist es sinnvoll zuerst zwischen klassischen Werbeformen (also allen analogen Formen) und modernen (also allen digitalen Formen) zu unterscheiden.
Um den Rahmen dieses Artikels nicht zu sprengen, beziehen wir uns nur auf die populärsten Werbeformen. Optionen wie Mund-zu-Mund-Werbung und Ähnliches werden außen vor gelassen.
Klassische Werbeformen
Eine der wohl ältesten Werbeformen ist die Printwerbung. Sie geht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Hier zählt alles dazu, was sich um gedruckte Wörter und Bilder auf Papier oder Ähnlichen dreht. Beispiele dafür wären Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften oder eigene Werbeprospekte. Auch Flyer und Plakate zählen dazu. Unabhängig ob diese an Hauswänden kleben oder von einem Propellerflugzeug über den Himmel gezogen werden.
Seit den 1920er Jahren kam ein neues Medium auf, welches bis heute gerne für Werbung genutzt wird. Es handelt sich um nichts Geringeres als das Radio. Es wurden Texte eingesprochen und mit Stilmitteln der sprachlichen Gestaltung ausgeschmückt. Außerdem finden Jingles ihren Einsatz. Das sind kurze Melodien mit einem meist kurzen, gesungenen Text. Das sollte wortwörtlich ins Ohr gehen und einen Ohrwurm erzeugen.
Die nächste Evolutions-Stufe der Werbung lässt sich in den 1950er Jahren verorten. Mit dem Fernseher wurden erstmals Bild und Ton verknüpft. Das half nicht nur der Unterhaltungsbranche, sondern förderte auch die Werbeindustrie. So konnten Hersteller ihre Produkte und Dienstleistungen noch bunter, noch interessanter, noch ansprechender darstellen. Die Verbindung auditiver und visueller Reize stimuliert das Gehirn stärker, als wenn einer dieser Faktoren ausbleibt. Das steigerte die Conversion im Vergleich zu den damals vorhandenen Werbemethoden immens.
Diese Conversion Rate (also der Prozentsatz an konvertierten Kunden im Vergleich zu den erreichten Interessenten und zufälligen Besuchern) ist aber noch sehr gering, sollten wir den Blick auf die folgenden Werbemethoden richten.

Moderne Werbeformen
Auf die nächste Evolutionsstufe der Werbung musste länger gewartet werden. Das Warten hat sich aber definitiv gelohnt. Mit dem Aufstieg des Internets vervielfältigten sich die Möglichkeiten, Werbung zu platzieren. Seit das Internet in den Kinderschuhen steckte, wurden Bannerwerbungen und sogenannte Pop-Ups (eine kleine Einblendung, die beim Aufrufen einer Website spontan erscheint) genutzt. Sie haben denselben Effekt wie Anzeigen in Zeitungen. Mit der Search Engine Optimization, kurz SEO, gelang es Unternehmen, die eigene Website populärer zu gestalten und mehr Menschen zu erreichen, indem diese eher von Suchmaschinen wie Google gefunden und angezeigt werden. Noch effizienter können Websites direkt als erstes Ergebnis bei entsprechenden Suchmaschinen angezeigt werden, wenn deren Anbietern dafür finanziell entlohnt werden. Bei Google heißt diese Werbeform Google AdWords.
Einer der nächsten Schritte in der Entwicklung des Internets war die Etablierung von Social Media Plattformen, wie Facebook. Auf diesen Plattformen teilen Menschen persönliche Erinnerungen, Ansichten und Interessen. Sie geben also eine Menge an Informationen, auch an die Betreiber der Plattform weiter. Unternehmen wie Meta (verantwortlich für Facebook, Instagram, WhatsApp und weitere) verkaufen diese Informationen an Werbetreibende, damit diese auf ihren Plattformen Werbung machen können, die an die Interessen der Nutzer angepasst ist, sogenannte Zielgruppenorientierte Werbung. Jemand, der sich für Autos begeistert, würde dann Werbung für Autohäuser und ähnliches erhalten.
Über die sozialen Medien werden von Firmen inzwischen auch sehr häufig Influencer für Werbung genutzt. Was ein Influencer ist und wie deren Werbung funktioniert erfahren Sie hier.

Auch unsere Endgeräte haben sich entwickelt. Inzwischen verfügen die meisten Haushalte über Smartphones und Tablets. Mit ihnen entstanden neue Werbeformen: In-App-Werbung und Push-Notifications.
Apps sind nichts anderes als kleinere Programme optimiert für ein Smartphone. Viele dieser Anwendungsprogramme kann man kostenfrei erhalten. Damit deren Ersteller dennoch Geld verdienen, taucht während der Nutzung der App gelegentlich eine Werbeeinblendung auf. Das nennt man dann In-App-Werbung. Push-Notifications funktionieren ähnlich. Hierbei wird aber von der App Werbung für die App oder andere Produkte derselben Firma gemacht. Man wird quasi daran erinnert, das entsprechende Programm regelmäßig zu verwenden. Oft wird dabei FOMO (Fear of Missing Out) ausgelöst. Beispielsweise bekommt ein Nutzer die Info, dass er bei einer App ein Abonnement abschließen kann. Dieses Abo ist auch noch im Preis reduziert, das Angebot ist aber nur 2 Stunden nutzbar. So hat der Nutzer Angst, etwas zu verpassen und fühlt sich genötigt, das Abo direkt abzuschließen. Sonst würde er den Rabatt nicht nutzen können.
Fazit
So vielfältig wie unsere Gesellschaft ist, so vielfältig sind auch ihre Zugänge zur Werbung und die für sie ansprechendste Werbeform. Wir haben die wohl populärsten, sowie bewährtesten Werbeformen für Sie herausgearbeitet und erklärt. Sie sollten eine Grundlage für Sie bilden. Damit wissen Sie, welche Werbeform sich für Ihr Unternehmen anbietet und wie Sie die bestmögliche Zielgruppe erreichen können.
In Sachen Evolution der Werbung ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Neue Werbeformen werden sich erheben, etablierte Formen werden weiter verfeinert und manche werden vermutlich irgendwann von der Bildfläche verschwinden. Wer kann schon sagen was uns in Zukunft alles erwartet…
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